Freiwillige Feuerwehr Prisdorf
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Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Prisdorf

Chronik


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22.09.1889

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Prisdorf

Überall in Deutschland entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts freiwillige Feuerwehren, so auch in der inzwischen preußisch gewordenen Provinz Schleswig-Holstein.

Angeregt durch den Feuerlösch-Inspektor der Provinz Schleswig-Holstein, Herrn Wernrich aus Kiel, fanden sich am 22. September 1889 in der Gastwirtschaft H. Claßen in Prisdorf "Interessenten" aus dem Dorf ein, um unter dem Vorsitz des damaligen Gemeindevorstehers Heitmann über die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr in Prisdorf zu beraten.

Nachdem man beschlossen hatte, die Gründung vorzunehmen, stellten sich 21 Personen als aktive Mitglieder zur Verfügung. Daraufhin erklärte der Gemeindevorsteher, dass hiermit

"die freiwillige Feuerwehr für die Gemeinde Prisdorf ins Leben gerufen sei!"

In den Vorstand wurden folgende Personen gewählt:

Oberleutnant W. von Buchwald: Feuerwehrhauptmann
Hufner J. Glismann: stellv. Hauptmann
Lehrer C. Heitmann: Schriftführer
Verwalter H. Sellmann: Führer der Steiger
Hufner H. Krohn: Führer der Spritzenleute

Die zur Verfügung stehende Mannschaft wurde in Steiger, Spritzenleute, Signalbläser und Alarmbläser aufgeteilt.

Noch im September 1889 wurde das von der Provinz herausgegebene Feuerwehrmusterstatut den örtlichen Gegebenheiten angepasst und eine Reinschrift davon dem "Königlichen Landratsamt" in Pinneberg zur Genehmigung vorgelegt. Diese Genehmigung wurde bereits am 6. Oktober 1889 durch den Landrat erteilt.

Der Vorstand der neu gegründeten Wehr ersuchte die Gemeinde, der Feuerwehr einen Betrag von 600 Mark für ihre Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Nach nochmaliger Aufforderung konnten der Gemeindevorsteher Heitmann gemeinsam mit dem Gemeinderechnungsführer C. Heitmann im Dezember mitteilen, dass, nachdem ursprünglich nur 250 Mark bewilligt worden waren, nunmehr doch der volle Betrag von der Gemeinde geleistet werden würde.

Alle Feuerwehrleute erhielten sodann eine Ausrüstung in Form von Helm, Joppe, Bluse, Gurt, Huppe, und Statut. Anschließend wurden sie durch Handschlag durch den Wehrführer von Buchwald zur gewissenhaften Erfüllung der freiwillig übernommenen Aufgaben im Sinne des Statuts verpflichtet.

Zur Schlichtung von Streitigkeiten wurde ein Ehrengericht gewählt; Geldstrafen für das " Fehlen ohne genügende Entschuldigung" wurden festgelegt.

Nach einem fleißigen Üben der Wehr erschien am 7. Dezember 1889 der Provinzialfeuerlösch-Inspektor Wernrich aus Kiel, um an der ersten Hauptübung unter der Leitung des Wehrführers von Buchwald teilzunehmen und sich von der Einsatzbereitschaft der Wehr zu überzeugen.

Wie es im Protokoll heißt, hat ihn die Überprüfung "vollständig zufrieden gestellt". Dies gilt auch hinsichtlich der Leistungsbereitschaft der neuen Feuerspritze, die ihre Probe bei der "Freiübung glänzend bestand". Daraufhin wurde sie der Feuerwehr nunmehr feierlich zur endgültigen Benutzung übergeben.

Bei der abgebildeten Spritze handelte es sich um eine fahrbare Handdruckspritze, die gleichzeitig ansaugen und spritzen konnte, von den Feuerwehrmännern selbst oder von Pferden gezogen wurde und deren Leistungskraft eine Angelegenheit der eingesetzten "Drücker" war. Diese Spritze diente der Wehr 54 Jahre lang bis zum Jahr 1943.

Im Gründungsjahr der Wehr lebten in Prisdorf 51 Familien mit 268 Einwohnern. Es gab 40 Wohnhäuser und 25 Scheunen, die in der Regel in Ziegelfachwerk errichtet und mit Stroh oder Reet gedeckt waren. Nur das Herrenhaus des Peiner Hofes und einige kleine Backhäuser hatten Ziegeldächer.

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